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Nachhaltigkeit Teil III - Lebensmittelverschwendung reduzieren

Nachhaltigkeit Teil III - Lebensmittelverschwendung reduzieren

Nachhaltigkeit Teil III - Lebensmittelverschwendung reduzieren

In Teil 3 unserer Nachhaltigkeitsreihe möchten wir zeigen, wie wir bei der Fleischerei Bechtel gegen Lebensmittelverschwendung angeben und wie du uns dabei aktiv unterstützen kannst!

 

Bei einer Studie des Johann Heinrich von Thünen-Institut und der Universität Stuttgart, die im Auftrag des Bundesernährungsministeriums durchgeführt wurde, wurde ermittelt in welchen Teilen der Lebensmittelwertschöpfungskette wie viele Lebensmittelabfälle entstehen.

So wurden in Deutschland im Jahr 2015 insgesamt rund 11,9 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Der größte Anteil fällt hierbei mit 6,14 Millionen Tonnen auf die privaten Haushalte. In der Verarbeitung von Lebensmittel liegt die entsorgte Menge bei 2,17 Millionen Tonnen und macht somit 18% der gesamten Lebensmittelabfälle aus. Die Studie zeigt weiter, dass in allen Bereichen ungefähr die Hälfte der Abfälle vermeidbar wären (Schmidt, Schneider, Leverenz und Hafner, 2019, S. i). Die hohen Mengen an Lebensmittelabfällen sind nicht nur im Hinblick auf die Ethik als kritisch zu beurteilen, sondern auch auf der ökologischen und ökonomischen Seite. So werden für die Produktion als auch für die Vernichtung Rohstoffe, Energie und Wasser eingesetzt, diese Ressourcen werden beim Wegwerfen von Lebensmitteln verschwendet (BZFE, 2021). Im Bereich der Lebensmittelverarbeitung, wo auch das Fleischerhandwerk hinzuzählt, wäre ungefähr die Hälfte der Lebensmittelabfälle vermeidbar gewesen. Dies zeigt das ein Handlungsbedarf für die Entwicklung von Lösungen besteht.

 

Um Lebensmittelreste von Produzenten und Handel zu retten haben drei Dänen 2015 die Internetplattform „To Good To Go“ und eine App dazu entwickelt. Das Unternehmen hat in Deutschland 4.000 Partnerläden, davon sind 30 Metzgereien. So konnten laut Angaben der Plattformbetreiber allein in Deutschland seit Beginn der App knapp drei Millionen Mahlzeiten vor der Tonne gerettet werden.  Die Nutzer können sich über die App informieren, ob beispielsweise Fleischereien oder Restaurants in der Nähe „Wundertüten“ verkaufen. Diese enthalten unter anderem überschüssige Brötchen beim Bäcker oder Reste vom Mittagstisch beim Metzger, welche zu einem reduzierten Preis verkauft werden. Die Unternehmen, die teilnehmen geben die Anzahl der Portionen, den Preis der meist zwischen drei und sechs Euro liegt sowie die Uhrzeit der Abholung auf der Plattform an. Gezahlt wird vor der Abholung online, dabei geht ein Euro des Preises an die Plattform „To Good To Go“ der Rest wird an das Unternehmen, das die Ware anbietet, ausgezahlt. Eine Metzgermeisterin, die über die App Tüten anbietet, ist sehr zufrieden mit dem Angebot. In ihren Filialen werden im Durchschnitt täglich sechs Tüten zu je vier Euro verkauft. Jedoch würden durch die Angebote in der App keine Zusatzkäufe generiert oder neue Kunden akquiriert werden. Die meisten Kunden würden nur die Tüte abholen und wieder gehen. Trotzdem ist sie davon überzeugt, durch die Angebote ihr Engagement für die geänderten Kundenanforderungen nach Umweltschutz und Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zu zeigen. Auf der anderen Seite gibt ein Metzgermeister aus Nürnberg an, durch die „To Good To Go“-App viele junge Kunden in sein Geschäft zu locken, die zusätzlich noch etwas kaufen würden. Die Tüten werden hier meist befüllt mit übriggebliebenen Mittagsmenüs aus der heißen Theke oder ab und zu mit Ware aus der Kühltheke und kosten zwischen vier und fünf Euro. Ökonomisch gesehen sei das Projekt für die Fleischerei auch vorteilhaft, da der Metzgermeister mit den übriggebliebenen Essen, die sonst weggeworfen werden noch Geld verdient (Roemer, 2019). Auch in unseren Fleischereifilialen in Alsfeld und Ziegenhain bieten wir die „Wundertüten“ an. Täglich werden mindestens zwei Tüten pro Filiale über die App „To Good To Go“ angeboten.

Ab 18.00 Uhr können die Tüten für den nächsten Tag online reserviert und gleich bezahlt werden. Der Preis für die geretteten Lebensmitteln beträgt 5 € pro Tüte, der Warenwert liegt jedoch bei 15 €. Die Abholzeit ist auf 17.00 Uhr bis 17.30 festgelegt, wobei die Kunden ihre Abholung im Laden über die App bestätigen müssen. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Variante Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und auch die Kunden geben uns positives Feedback. 

Es gibt viele Faktoren, die für die Reduzierung von Lebensverschwendung sprechen: Zum einen besitzt die Erde nur eine begrenzte Produktionskapazität und verfügt auch nur über eine begrenzte Menge an Rohstoffen. Des Weiteren wird für die Herstellung von Lebensmitteln Arbeitskraft und Energie verbraucht, die CO2 produzieren. Bei der Verschwendung von vermeidbaren Lebensmittelabfällen, würden die entstandenen Treibhausgasemissionen sowie die geleistete Arbeitskraft verschwendet werden (Lebensmittelverband, 2021). Die Lebensmittelabfälle verursachen ungefähr 6% der gesamten Treibhausgasemissionen und beanspruchen in unnötiger Weise natürliche Ressourcen wie bspw. Boden und Wasser. Aufgrund dessen hat die Verschwendung von Lebensmitteln negative Auswirkungen auf die Umwelt (Europäische Kommission, 2019). Mithilfe der genannten Maßnahme „To Good To Go, kann die Lebensmittelverschwendung im Fleischerhandwerk zumindest reduziert werden. Das Konzept kann so gut wie jede Filiale ohne großen Aufwand einführen. Damit werden zu viel produzierte Waren leichter verkauft, da sie billiger angeboten werden.

Quellen:

Schmidt, T., Schneider, F., Leverenz, D., Hafner, G. (2019): Lebensmittelabfälle in Deutschland– Baseline 2015 –. Thünen Report 71. Braunschweig.

Bundeszentrum für Ernährung (BZFE) (2021) a: Lebensmittelverschwendung vermeiden: Zu gut für die Tonne! Online im Internet: https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/lebensmittelverschwendung/ (Abfrage vom 17.05.2021).

Roemer, S. (2019): Zu Schade für die Tonne. Online im Internet: https://www.fleischwirtschaft.de/produktion-management/nachrichten/Trends-Zu-schade-fuer-die-Tonne-40884 (Abfrage vom 17.05.2021).

Lebensmittelverband Deutschland (2021): Lebensmittelverluste und Lebensmittelverschwendung. Online im Internet:  https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/nachhaltigkeit-und-umwelt/verluste-verschwendung (Abfrage vom 15.08.2021).

Europäische Kommission (2019): Häufig gestellte Fragen: Weniger Lebensmittelverschwendung in der EU. Online im Internet: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/QANDA_19_6706 (Abfrage vom 15.08.2021).

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